Hypnose bei Tinnitus

Der Tinnitus ist ein Ohrgeräusch, das der Betroffene wahrnimmt ohne dass eine äußere Quelle vorhanden ist. Er wird dann auch als subjektiver Tinnitus bezeichnet.
Es gibt auch einen objektiven Tinnitus, der aufgrund einer tatsächlich vorhandenen Schallquelle wie bspw. der Vibration eines Muskels im Innenohr entsteht. Dieser ist allerdings verhältnismäßig selten und legt sich nach kurzer Zeit zumeist von selbst wieder.

Für den Tinnitus typische Geräusche sind Brummtöne, Pfeifen, Zischen , Rauschen, Knacken oder Klopfen.

Ca. 10-20 % der Bevölkerung leiden unter einem Tinnitus und deutlich mehr haben mindestens einmal im Leben über eine längere Phase vergleichbare Ohrgeräusche.
Bei älteren Menschen steigt die Häufigkeit sogar auf ein Drittel. Man geht davon aus, dass die Zahl der Tinnitus-Patienten in den letzten Jahrzehnten drastisch gestiegen ist. Ursachen könnten veränderte Umweltbedingungen, eine höhere dauerhafte Stressbelastung sowie das Hören lauter Musik sein, die allesamt die Hörfähigkeit beeinflussen können.

Bei manchen Betroffenen entsteht der Tinnitus durch Stress. Ist ihr Nervensystem gereizt, wird das Geräusch wahrnehmbar.

Oft liegt einem Tinnitus auch eine konkrete Schädigung von Nervenbahnen in Folge eines Hörsturzes oder eines mikrothrombotischen Geschehens zu Grunde. Solche Schädigungen können häufig im MRI oder im EEG eindeutig nachgewiesen werden.

Inwiefern ein Tinnitus auf eine Therapie reagiert steht erfahrungsgemäß in direktem Zusammenhang mit seiner Entstehungs-Ursache. Ein Stress-bedingter Tinnitus ist bspw. häufig deutlich leichter behandelbar als ein Tinnitus in Folge einer neurologischen Schädigung. Bei neurologischen Schädigungen kann die genaue Position (auf dem Temporal-Lappen / im Hörnerv / im Innenohr) einen starken Einfluss auf die Behandelbarkeit haben.

Bei vielen Patienten ist die Quelle des Tinnitus (u.a. aufgrund der hohen Kosten für eine Diagnostik mittels MRT und EEG, die von den Kassen zumeist nicht übernommen werden) leider nicht bekannt. Hier muss dann häufig symptomorientiert behandelt werden.

Man unterteilt Tinnitus in 4 Schweregrade: Schweregrad 1: ein kompensiertes (also für den Betroffenen gut verkraftbares / nicht allzu sehr störendes) Ohrgeräusch ohne Leidensdruck Schweregrad 2: der Tinnitus wird besonders bei Stille wahrgenommen und wirkt gerade bei Stress und körperlichen oder seelischen Belastungen störend Schweregrad 3: der Tinnitus stellt eine dauerhafte Beeinträchtigung dar – oft kommen seelische, geistige und körperliche Störungen hinzu (Achtung: Dies ist u.a. erklärbar durch die neurologische Schädigung im Temporal-Lappen, durch die Tinnitus teilweise verursacht wird – diese Schädigung kann so umfassend sein, dass der Tinnitus nur eines der von ihr verursachten Symptome ist; weitere Symptome wie Depressionen oder Konzentrationsstörungen können ebenfalls zeitgleich von solchen Schädigungen ausgehen und sind dann im Zweifel keine Folge des Tinnitus sondern Parallel-Symptome) Schweregrad 4: völlige Dekompensation – Betroffene sind beruflich wie privat schwer beeinträchtigt; zumeist geht dieser Schweregrad mit Arbeitsunfähigkeit (u.a. Früh-Verrentung) einher Grundsätzlich unterscheidet man auch zwischen einem dekompensierten Tinnitus und einem kompensierten Tinnitus zu erwähnen: beim kompensierten Tinnitus (i.d.R. bei geringen Schweregraden) ist die Lebensqualität wenig bis gar nicht beeinträchtigt; der Tinnitus wird wahrgenommen, ist aber nicht allzu „schlimm“ bzw. der Betroffene beherrscht Techniken, um den Tinnitus zu kontrollieren / zu beeinflussen bzw. sich mit seinem Bewusstsein vom Tinnitus weg zu fokussieren beim dekompensierter Tinnitus (i.d.R. hoher Schweregrad, kann je nach psychischer Verfassung aber auch schon bei geringen Schweregraden vorliegen) liegt eine erhebliche Belastung vor; der Tinnitus kann sich negative auf sämtliche Lebensbereiche auswirken, zudem können Folge- bzw. Parallelerscheinungen wie Muskelverspannungen, Angstzustände, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Depressionen auftreten Aus diesen Erläuterungen lässt sich gut erkennen, dass Tinnitus als alles andere als eine einheitliche Diagnose ist – sowohl Entstehungsursache als auch Ausprägung können sich von Betroffenem zu Betroffenem stark unterscheiden, was selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Therapierbarkeit bzw. den zu erwartenden Therapieaufwand und die erzielbaren Ergebnisse hat.