Die INPP Methode ...
Abstract: Persistierende frühkindliche Reflexe – Auswirkungen auf Lernen und Verhalten Wenn sich das zentrale Nervensystem ZNS im Uterus entwickelt, beginnt der Embryo und später der Fötus, Reflexaktivitäten zu zeigen. Diese verstärken sich im Laufe der Schwangerschaft und sollten zur Geburt vollständig präsent sein, um dem Neugeborenen den Eintritt ins Leben zu erleichtern und sein Überleben zu garantieren. Sie liefern ein rudimentäres Trainingsprogramm für spätere willkürliche Fähigkeiten und dienen Pädiatern als diagnostische Zeichen für die Reife des kindlichen ZNS. In den ersten Lebensmonaten muß das sich entwickelnde Gehirn kortikale Kontrolle über die primitiven Reflexmuster erlangen und sie durch reifere Halte- und Stellreaktionen ersetzen, die Grundlage bilden für Willkürmotorik, Handlungsplanung, Koordination, Haltung. Geschieht dies nicht ausreichend (z.B. durch schwierige Schwangerschafts- und Geburtsverläufe oder postnatale Traumata), so können strukturelle Schwächen und Unreifen des zentralen Nervensystems und Reizverarbeitungsstörungen die Folge sein. Auch auf subpathologischer Ebene kann so ein gesundes intelligentes Kind in unterschiedlichsten Bereichen seiner Entwicklung – Bewegung, Wahrnehmung, Verhalten, emotionale, kommunikative und soziale Kompetenz, Lernen – empfindlich beeinträchtigt werden. Die INPP Methode ... ... bietet ein pädagogisch und therapeutisch relevantes Diagnostik- und Übungsprogramm zur Rehabilitation und Förderung von Kindern ab 6 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen. Das INPP Programm nimmt etwa 1 bis 1 1/2 Jahre in Anspruch. Es richtet sich an Kinder und Jugendliche mit Symptomen aus dem Formenkreis Es ist spezifisch auf das einzelne betroffene Kind abgestimmt, familienfreundlich und ressourcenorientiert. Zusammen mit dem Kind durchläuft die ganze Familie einen Reifungsprozess: Selbstwirksamkeit und Kompetenz, Autonomie, Bindung und emotionaler Ausdruck werden gestärkt. Einige Kinder entwickeln erstmals Qualitäten wie Humor, Empathie, Ausdauer und Konzentration, ihre Mentalisierungs- und Reflektionsfähigkeiten verbessern sich, Selbstvertrauen, Durchsetzung und Abgrenzung stehen zur Verfügung. Der hohe Eigenanteil der Eltern, die als Kooperationspartner und „Profis“ durchgehend einbezogen sind, stärkt die mütterliche und väterliche Kompetenz und den Selbstwert und die Identität als Eltern. |