Bei autistischen Menschen mit mittlerem bis hohem Funktionsniveau steht das Training der emotionalen und sozialen Fähigkeiten sowie Förderung der Selbständigkeit im Vordergrund. Sie haben Schwierigkeiten, sich in die Situation oder die Gefühle anderer Menschen hineinzuversetzen, sich an Gruppennormen anzupassen. Sie haben Probleme, ihr eigenes Handeln zu strukturieren und zu planen, es fehlt ihnen an Voraussicht. Sie wissen häufig nicht, warum andere Menschen so handeln, wie sie es tun.
Um diese Schwierigkeiten zu bearbeiten, werden folgende Themen angeboten: Reflexion ihres eigenen Verhaltens gegenüber anderen Menschen Kennenlernen sozialer Normen Handeln in den Grenzen sozialer Normen Umgang mit Ängsten und Zwängen Kommunikation mit anderen und vor allem fremden Menschen Verhalten im Verkehr Einkaufstraining Umgang mit Geld Umgang mit Ämtern / Einrichtungen Verhalten in der Öffentlichkeit (Schwimmbädern, Museen, Kinos, Ausstellungen, Restaurants) Teilnahme an Gruppenaktivitäten (Sportverein, Musikgruppen) Selbstversorgung in einer eigenen Wohnung Um die Fähigkeiten vor Ort einzuüben, wird das soziale Umfeld, d.h. ein Geschäft, die Eisenbahn, der Bus, das Kino oder die Diskothek aufgesucht. Dabei wird deutlich, dass das Verhalten der autistischen Menschen sich normalisiert, wenn sie in ruhiger Therapiesituation oder im Rollenspiel mit Regeln und Anforderungen konfrontiert werden. Dennoch werden sie immer wieder durch geringfügige Veränderungen „aus dem Konzept“ gebracht, verlieren die Orientierung und reagieren (wie früher) mit Angst, Panik und hoher Erregung.
Daher ist es notwendig, so früh wie möglich ( kognitiver Entwicklungsstand ) mit dem Erlernen sozialer Kompetenzen zu beginnen. Somit ist ein Sozialtraining in der Regel spätestens mit Schuleintritt indiziert, um den dort geforderten sozialen Anforderungen gerecht zu werden.
Jeder Klient unabhängig vom Störungsbild stellt eine eigene Persönlichkeit mit individuellen Stärken und Schwächen dar. Deshalb muss das Behandlungskonzept spezifisch an den Ressourcen des einzelnen Klienten orientiert sein. Somit ergibt sich ein individueller Einsatz der oben beschriebenen Förderkonzepte, um den Besonderheiten des Einzelnen gerecht zu werden. Das Sozialtraining findet in altersgemischten Gruppen von 4-8 Kindern/ Jugendlichen statt. Bei der Altersmischung ist jedoch maximal eine Spanne von 4 Jahren möglich. Neben dem Alter ist auch der Ausbildungsgrad der ASS, sowie der Entwicklungsstand entscheiden für eine Gruppenzuordnung. Die Gruppen werden dennoch im Alter aufgrund der veränderten Interessen, Belastbarkeiten und Themen unterschieden. – Gruppe I –> 6- 9 Jahre – Gruppe II –> 10-13 Jahre – Gruppe III –> 14-17 Jahre Im Downloadbereich können Sie das Konzept des Sozialtraining, die Termine für den nächsten Kurs, sowie freie Plätze einsehen.