„Virtuelles Lernen“ – das Aufnehmen von Erfahrungen, die nur in der Vorstellung geschehen, aber vom Gehirn als real angenommen werden, ist daher eine recht zutreffende Beschreibungen für die Funktionsweise vieler Hypnose-Anwendungen.
Im Trance-Zustand können sogar Erfahrungen gemacht werden, welche real vielleicht gar nicht möglich wären, weil der Klient die Fähigkeiten dazu (noch) nicht besitzt oder einfach keine Möglichkeit bestehen, eine reale Situation so passend zu gestalten, dass diese Erfahrung tatsächlich erlebbar wäre.
Es können auch reale Situationen in veränderter Form erlebt werden – und zwar so, dass sie für das Gehirn wirklich „erlebbar“ sind (in der Form, dass alle dazugehörigen Gehirnareale aktiviert sind, als würde eine Situation tatsächlich gerade so geschehen) – in die sich der Klient ansonsten vielleicht nicht freiwillig begeben würde (z.B. wenn es sich um Situationen handelt, die in Zusammenhang mit Ängsten stehen).
In Hypnose bzw. in bestimmten Trance-Zuständen kann das Gehirn diese Erfahrungen als echte Erfahrungen und damit als echten Lerneffekt speichern und sie später in der Realität nutzen, als hätte es sie tatsächlich schon einmal gemacht.
Aufgrund der niedrigfrequentierten Gehirnaktivitäten während des Trancezustandes ist es dem Gehirn möglich, darin gemachte Erfahrungen direkt in das Langzeitgedächtnis zu speichern, das ansonsten nur während des Schlafs die passende Umgebung für tiefgreifende Speicherprozesse findet. Man hat also in der Hypnose einen kleinen Zugriff auf das Langzeitgedächtnis und damit auf die tieferen, inneren Speicherstrukturen, so ist es möglich, erwünschte Programmierungen in einer Tiefe zu integrieren, die ansonsten im Wachbewusstsein nahezu undenkbar wäre.